Neuorganisation der Glaubenskongregation

Rote Pinnwandnadel in Korkwand

Am 11.02.2022 unterzeichnete Papst Franziskus das Motu proprio Fidem servare, mit welchem die Glaubenskongregation neu strukturiert wird. Es wurde am 14.02.2022 im L’Osservatore Romano promulgiert und trat am gleichen Tag in Kraft. Eine Veröffentlichung in den Acta Apostolicae Sedis ist vorgesehen.

Trennung der Lehr- und Disziplinarabteilung

Durch das Motu proprio werden die Lehr- und Disziplinarabteilung besser voneinander abgegrenzt. Statt bisher einem Sekretär, welcher für die ganze Kongregation zuständig war, gibt es nun für jede Abteilung einen eigenen Sekretär im Rang eines Erzbischofs. Der Sekretäre sind die Stellvertreter des Kardinalpräfekten Luis Ladaria. Ihnen ist jeweils ein Untersekretär zugeordnet.

Die Sektion für die Glaubenslehre befasst sich mit der Förderung und dem Schutz der Glaubens- und Sittenlehre. Daher prüft sie Dokumente, welche von anderen Dikasterien der Kurie veröffentlicht werden sollen, sowie Schriften und Meinungen von anderen Autoren, welche problematisch erscheinen. Dabei hat sie gemäß der Agendi ratio in doctrinum examine vorzugehen. Ebenso ist sie für die Angelegenheiten der anglikanischen Personalordinariate zuständig, welche gemäß Anglicanorum coetibus errichtet wurden. Die bisherige 3. Sektion, welche für Eheauflösungen im Zusammenhang mit dem privilegium fidei zuständig war, wurde nun der 1. Sektion zugeordnet.

Die Disziplinarabteilung mit dem zugehörigen Supremo Tribunale Apostolico, ist für alle Straftaten zuständig, welche unter die Normae de gravioribus delictis fallen. Sie soll auch die Ausbildung der Ordinarien und Juristen in Bezug auf die Normae de gravioribus delictis fördern.

Archiv

Erwähnt wird im Motu proprio zusätzlich noch das Archiv der Glaubenskongregation, welches auch das Archiv des früheren Heiligen Offiziums umfasst. Das Heilige Offizium wurde von Papst Paul VI. in Kongregation für die Glaubenslehre umbenannt.

Link zum Motu proprio Fidem servare